3. Das Fischerviertel
Wenn es am Ziel Ihrer Städtereise auch keine historische Altstadt mehr gibt – das Fischerviertel ist ein wunderbarer Ersatz. Es liegt direkt an der Mündung der Blau in die Donau und war, wie der Name bereits ausdrückt, der Wohnort von Fischern und anderen, die mit dem Wasser direkt zu tun hatten: also Gerber, Seifensieder und Müller. Einige Häusernamen künden noch von den früheren Bewohnern wie etwa die Lochmühle oder das Zunfthaus der Schifffahrt.
Das pittoreske Bild dieses Viertels verzaubert Sie bei Ihrer Städtereise nach Ulm mit seinen hübschen Fachwerkhäusern, den unzähligen Stegen und Brücken und den malerischen Durchblicken.
4. Das Schiefe Haus
Direkt im Fischerviertel liegt das Schiefe Haus, das bereits im Guinnessbuch der Rekorde aufgeführt ist. Die Schräglage war im 15. Jahrhundert gewollt, um kleinen Booten unter dem Vorsprung über die Blau einen sicheren Liegeplatz zu gewähren.
Im 17. Jahrhundert drohte das Schiefe Haus jedoch abzusacken und Stützstreben waren nötig. Heute ist es ein originelles Hotel, in dem sogar die Zimmerböden schräg abfallen. Lediglich die Betten sind horizontal aufgestellt.
5. Theater Ulm
Vielleicht haben Sie während Ihrer Städtereise Gelegenheit, das berühmte Theater nicht nur zu besichtigen, sondern auch eine Vorstellung zu besuchen. Das wird ein Hochgenuss werden. Immerhin verfügt das Drei-Sparten-Haus über eigene angesehene Ensembles für Ballett, Schauspiel und Oper/Operette.
Das Theater selbst wurde bereits 1641 gegründet. Die Stadtväter wollten für Ulm eine feste Bühne haben, da zuvor Aufführungen lediglich von fahrenden Spielleuten stattfanden.
Schon kurz nach der Gründung gingen die Pläne auf; denn das Theater fand großen Zuspruch, sogar von auswärtigen Schauspielern.
Der heutige Bau wurde 1969 eingeweiht. Das Äußere spiegelt in seiner eigenwilligen Form die Pläne der jeweiligen Intendanten wider: avantgardistisch, fast schon gewagt und stets Ihrer Zeit voraus.
6. Die Zentralbibliothek
Die Stadtbibliothek Ulm entstand bereits 1516, als ein Ulmer Pfarrer seinen Nachlass der Kirche vermachte. Um den Bestand der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen, bildete das Erbe den Grundstock zu der jetzigen Bibliothek.
1896 entstand die Volksbibliothek mit dem Ziel, zahlreiche Werke auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, da die bisherigen Bestände vorwiegend Forschern und Gelehrten nur zugänglich waren. Beide Bereiche vereinten sich 1999 und die jetzige Zentralbibliothek bezog 2004 das heutige spektakuläre neungeschossige Gebäude.
Es besteht vorwiegend aus Glas und hat ab der zweiten Etage die Form einer Pyramide. Es handelt sich hauptsächlich um eine Freihandbibliothek und bietet zudem kostenfreie Internetzugänge.
7. Das Stadthaus
Bei der Neugestaltung des Münsterplatzes plante der Architekt Richard Meier ein Stadthaus als „begehbare Skulptur“. Das Ergebnis ist ein Bau, der den Beginn der Gestaltung von Ulms „Neuer Mitte“ markiert.
Die Form entspricht modernen Vorstellungen von einem lichten und scheinbar transparenten Gebäude. Die Basis bildet eine würfelförmige Grundstruktur mit konzentrischen Kreiselementen. Es gibt keine Sicht-hemmenden Wände; alle Bereiche sind durch verglaste Brücken miteinander verbunden. Ein Teil des sonst weiß verputzten Stadthauses und Teile des Innenbereichs zeigen eine Verkleidung aus Rosa Dante Granit, was der Pflasterung des Münsterplatzes und farblich den Steinen des Münsters entspricht.
Im Stadthaus finden ganz unterschiedliche Tagungen, Vorträge und Seminare statt. Daneben gibt es kleine Shops und eine gastronomische Einrichtung. Zudem beherbergt es die Touristen-Information. Während Ihrer Städtereise werden Sie vermutlich selbst dort hingehen, um weiterführende Informationen zu erhalten.
8. Die Pauluskirche
Die Pauluskirche in der Nähe des Alten Friedhof ist deshalb erwähnenswert, weil sie ein seltenes Beispiel für einen Sakralbau des Jugendstils darstellt. Zudem besitzt sie eine hervorragende Akustik; daher finden hier auch überregionale Konzerte statt.
Als eine der ersten Kirchen in Deutschland aus Sichtbeton setzt die Pauluskirche neue Maßstäbe. Im Inneren gibt es keinerlei Säulen, da sich die gewölbte Dachkonstruktion selbst trägt. Insgesamt zeigt das Gebäude geschwungene Formen, die dem Material Beton Leichtigkeit verleihen.
Nach Weihnachten veranstaltet die Gemeinde für einige Wochen ein soziales Projekt, bei dem Bedürftige warme Mahlzeiten erhalten und auch medizinisch und psychisch betreut werden.