Wer sich den Osten Deutschlands entlang der Neiße bereist, findet in Görlitz ein kulturgeschichtliches Highlight. Die im 13. Jahrhundert gegründete Stadt ist ein Beispiel für bürgerliches Selbstbewusstsein. Hier hatten die Kaufleute das Sagen. Besonders der Handel mit Waid, dem deutschen Indigo, einer Färberpflanze, sicherte Görlitz die Bedeutung als selbständigem Markt.
Görlitz gilt als Renaissancehauptstadt nördlich der Alpen. 4000 restaurierte Baudenkmäler machen Görlitz zum größten Flächendenkmal Deutschlands. Bauwerke der Spätgotik, des Barocks und des Jugendstils vereinen sich zu einem städtebaulichen Gesamtkunstwerk.
Nirgendwo in Deutschland sind fußläufig so viele wunderschön restaurierte Häuser versammelt. Das historische Stadtbild ist beeindruckend.
Der 1525 erbaute Schönhof ist das älteste erhaltene Renaissancebürgerhaus Deutschlands. Heute befindet sich hier das Schlesische Museum. Typisch für die Stadt sind die Hallenhäuser, deren Eingangshallen ganzen Pferdefuhrwerken Platz boten. Für die Fernhändler an der bedeutenden Handelsstraße Via Regia ein Muss. In der Art der Ausstattung des dazugehörenden breiten Treppenhauses auch eine Möglichkeit des Präsentierens.
Der Untermarkt ist das Zentrum der Görlitzer Altstadt. Mit Rathaus, Waage, dem Braunen Hirsch, einem barocken Bürgerhaus, und dem berühmten Flüsterbogen finden Sie auf einem Platz einen ganzen Schatz an baulichen Kunstwerken.
In der Neißstraße 30, direkt angrenzend an den Markt, findet sich ein imposantes Barockhaus. Der reiche Tuchhändler Johann Christian Ameiß ließ den großen Barockhof im 18. Jahrhundert errichten. Heute befindet sich hier ein Teil des Städtischen Museums. Gleich daneben finden Sie das Biblische Haus. Seinen Namen trägt es aufgrund der Steinmetzarbeiten nach Bibelmotiven.
Die Peterskirche gilt als „Gottes schönstes Haus an der Neiße“. Der beeindruckende Barockbau besticht auch durch seine innere Ausstattung und die herrliche Sonnenorgel.
Vorbei am 1250 erbauten Frauenturm, der auch der Dicke Turm genannt wird, da seine Mauern über 5 Meter stark sind und dem Museum im Reichenbacher Turm kommen Sie zu einer besonderen Sehenswürdigkeit, dem Heiligen Grab von Görlitz. Nach einer Pilgerreise ließ der damalige Bürgermeister 1465 die wichtigsten Teile der Grabeskirche in Jerusalem und den Ölberg mit Gebetsstätte nachbauen.