Trotz der schweren Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg und des Wiederaufbaus vorwiegend im modernen Stil hat die Stadt auch einige historische Highlights zu bieten. Und selbst die neuen Bauten sind teilweise sehr sehenswert.
1. Dom
Bereits 850 entstand an der Stelle des heutigen Doms ein Frauenstift für adelige junge Mädchen. In ottonischer zeit wandelte es sich in den Vorgängerbau des heutigen Doms, von dem noch Teile der Krypta erhalten sind.
Der jetzige Dom stammt von 1275 und ist bewusst ganz anders als der Kölner Dom gestaltet, weil die Bauherren die Unabhängigkeit demonstrieren wollten. Charakteristisch ist die oktogonale Bauform, bei der das Langhaus auf den Chor übertragen wird. Die ehemals flachen Dächer bekamen in der gotischen Zeit Spitzhauben und der etwas gedrungene Vierungsturm blieb ebenfalls bestehen.
Insgesamt hat der Essener Dom nicht die aufstrebende Schlankheit anderer gotischer Kirchen; vielmehr zeigen insbesondere das Oktogon und andere Bereiche im Inneren deutlich romanische Elemente mit den flacheren Rundbögen.
2. Domschatz
Der bedeutende Essener Domschatz basiert auf Sammelstücken des ehemaligen Damenstifts. Er wird in einem Raum neben dem Dom aufbewahrt und oft bei Messen verwendet.
Herausragendes Prunkstück ist die Goldende Madonna. Sie befindet sich anders als die übrigen Gegenstände des Domschatzes in einer Seitenkapelle des Doms. Die vergoldete plastische Darstellung von Maria mit Jesus stammt von 980 und ist damit die älteste erhaltene Skulptur der Heiligen.
Der siebenarmige Bronzeleuchter steht ebenfalls im Dom. Seine Entstehungszeit liegt um 1000, womit er das älteste Kunstwerk seiner Art überhaupt ist.
Die goldene Krone aus dem 11. Jahrhundert ist die älteste noch erhaltene Lilienkrone.
Das Zeremonialschwert mit goldenem Griff und goldener Scheide stammt ebenfalls aus dem 11. Jahrhundert.
Ebenfalls aus dieser Zeit datiert das Theophanu-Evangeliar, eine Handschrift mit vergoldetem Buchdeckel und einer geschnitzten Elfenbeintafel.
3. Zeche Zollverein
Seit 2002 zählt die Zeche Zollverein zum UNESCO Weltkulturerbe – selten genug für ein Industriedenkmal. Bereits als sie noch in Betrieb war, galt sie als „schönste Zeche der Welt“.
Als Besucher sehen Sie während Ihrer Städtereise nach Essen alles Wichtige über die Steinkohle von der Förderung über die Waschanlage bis hin zur Verkokung, und zwar in original erhaltenen Anlagen. Die meisten davon sehen heute kulturellen Zwecken zur Verfügung.
Sehenswert ist das Ruhr-Museum, in dem Sie die Kultur- und Naturgeschichte des Ruhrgebiets nachvollziehen können. Das Red Dot Award Museum im umgebauten Kesselhaus ist unbedingt einen Besuch wert mit seinen Alltagsgegenständen.
Darüber hinaus fahren viele Menschen einzig wegen des 100 Hektar großen Freigeländes zur Zeche Zollverein, der eine Vielzahl spannender und erholsamer Freizeitmöglichkeiten bietet.